An heißen Tagen genießt man sehr gerne einen kühlen Cocktail. Mit viel Eis und einem guten Geschmack. Da kommt unser heutige Cocktail ins Spiel: der Caipirinha.
Der Caipirinha kommt ursprünglich aus Brasilien. Dabei leitet sich der Name vom portugiesischen Wort caipira ab. Ins Deutsche übersetzt würde man für caipira etwa Land-/Bauerntölpel sagen. Entgegen der im deutschen negativ konnotierten Bedeutung tragen Teile der brasilianischen Landbevölkerung diesen Namen mit Stolz und Würde. Der Caipirinha ist damit die Verniedlichungsform und kann im Deutschen etwa mit Landei oder Unschuld vom Lande übersetzt werden.
Diese Bezeichnung würde nun auf einen typischen einfachen Drink für die Landbevölkerung hindeuten. Doch weit gefehlt. Der Caipirinha war lange Zeit ein beliebter Drink bei der gehobenen Landbevölkerung. Heute führt die International Bar Association (IBA) den Drink als zeitgenössischen Klassiker mit einer besonderen Rezeptvariante.
Für den Caipirinha (oder in Anlehnung an die portugiesische weibliche Form die Caipirinha) gibt es verschiedene Rezepturen. Dabei kommt es ganz auf den Kontinent an, auf dem man einen solchen Drink genießt. Eines haben sie jedoch alle gleich: Caçacha.
Caçacha ist ein Zuckerrohschnaps, der kaum gelagert wird und fast unmittelbar nach dem Destillationsvorgang abgefüllt wird. Die gelagerte und damit hochwertigere Variante wird in Eichenfässern ausgebaut und ist in Brasilien erhältlich.
Doch wie ist nun die Rezeptur? Und welche Unterschiede sind ersichtlich?
Anglo-amerikanische / europäische Variante:
1 Limette in Achteln
1 EL brauner Rohrzucker
mörsen,
Crushed Eis auffüllen
6 cl Caçacha
umrühren
Anglo-amerikanische / europäische Variante der IBA:
½ Limette in Achteln
1 EL Rohrzucker
mörsen,
Eis auffüllen
5 cl Caçacha
umrühren
Brasilianische Variante:
1 Limette in Scheiben
1 EL weißer Rohrzucker
mörsen,
Eiswürfel auffüllen
6 cl Caçacha (oder das Glas auffüllen)
umrühren
Auf den ersten Blick lassen sich schon Unterscheide erkennen. Der für die meisten Barbesucher in Deutschland bekannte Klassiker ist die erste Variante. Dabei wird das Glas, das meist 42 cl fasst, mit Crushed Ice (nicht zu fein!) aufgefüllt und es wird brauner Rohrzucker verwendet. Dabei ist diese Variante mit kleinen Nachteilen versehen. Durch das Crushed Ice kann der Drink relativ schnell verwässern. Der braune Rohrzucker ist durch seine Herstellung nur sehr schwer löslich. Das kann zu einem durch den Caçacha entstehenden bitteren Geschmack führen. Viele helfen sich mit Lime Juice oder Limettensirup oder gar mit Zuckersirup darüber hin weg. Wir empfehlen dies nicht zu tun. Der Limettensirup und auch der Lime Juice können den Limettengeschmack erheblich verändern und so den klassischen Geschmack nicht erreichen. Besser stellt sich die Variante dar, die weißen Rohrzucker verwendet. Dieser ist wesentlich schneller löslich und kann den Caçacha etwas abmildern.
Sowohl die Rezeptempfehlung der IBA wie auch das Brasilianische Rezept werden nicht in einem 42cl-Glas serviert. Vielmehr wird hier wegen der Eiswürfel ein Tumbler mit ca. 27 cl Fassungsvermögen verwendet. Der Vorteil der Eiswürfel liegt auf der Hand: Der Drink bleibt länger kalt und wird nicht verwässert.
Das Team von MeineBar kann Ihnen jede Variante anbieten. Die Abweichungen vom gewöhnlichen Caipirinha können aus unserer Erfahrung diesen eingefahrenen Klassiker neu zu Leben erwecken.
Die Caipirinha steht auf der Beliebtheitsskala sehr weit oben. Somit ist es folgerichtig, wenn auch eine alkoholfreie Variante besteht. In dieser wird der Caçacha ersetzt. Doch was nimmt man, wenn man den bitteren und würzigen Geschmack imitieren möchte. In dem Fall empfehlen wir folgendes Rezept:
Virgin Caipirinha:
1 Limette in Achteln
1 EL brauner Rohrzucker
mörsen,
Crushed Eis auffüllen
4 cl Ginger Ale
2 cl Tonic Water
umrühren
Die Kombination zwischen Ginger Ale und Tonic Water gibt einen guten Kontrast zu dem Geschmack der Limette und des Zuckers.
Doch auch andere Kombinationen sind möglich. Am bekanntesten ist der Caipiroshka. Dabei wird der Caçacha einfach durch Vodka ersetzt. Man könnte aber auch eine Variante mit Aperol oder Campari anbieten. Für den Caipirol wird der Cachaca durch Aperol und für den Camparinha durch Campari ersetzt. Dies ergibt nebenbei auch ein schönes Farbenspiel im Glas. Doch der Kombination sind fast keine Grenzen gesetzt.
Ein wichtiger Tipp zum Schluss:
Die Limetten sollten immer vorher heiß abgewaschen werden. Außerdem sollten die Zuschnitte bereits bis zu 4 Stunden vor dem Event erfolgen. So können Luft und die ätherischen Öle noch lange und gut reagieren. Danke an Eye for Spirit für die Darstellung!
Wenn alles geklappt hat steht einem guten Caipirinha an einem heißen Sommertag nichts mehr im Wege. Es stellt sich lediglich die Frage: Welche Variante dürfen wir Ihnen servieren?